Balkonkraftwerke erfreuen sich großer Beliebtheit und schonen den Geldbeutel.

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

Last Updated: 23. März 2025

Steigende Strompreise und ein wachsendes Umweltbewusstsein machen Balkonkraftwerke immer beliebter. Doch lohnt sich ein Balkonkraftwerk wirklich? Und wie viel Ersparnis bringt es tatsächlich?

In diesem Artikel erfährst du alle wichtigen Fakten zu Kosten, Erträgen, Rentabilität und gesetzlichen Regelungen, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.

1. Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die sich direkt an eine Steckdose anschließen lässt. Es besteht aus:

  • Solarmodulen – Die Sonnenenergie in Strom umwandeln.
  • Wechselrichter – Wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um.
  • Schukostecker oder Wieland-Stecker – Verbindung zur Haussteckdose.
  • Optional: Energiemessgerät – Überwacht die Einspeisung und den Eigenverbrauch.
Experten-Tipp: Balkonkraftwerke sind ideal für Mieter & Wohnungseigentümer, da sie keine aufwendige Installation benötigen.

2. Wie viel Strom erzeugt ein Balkonkraftwerk? (Realistische Werte nach Standort & Jahreszeit)

Die tatsächliche Stromerzeugung hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Standort & Wetterbedingungen
  • Ausrichtung & Neigungswinkel
  • Verschattung durch Gebäude, Bäume oder Geländer

 

Leistung des Balkonkraftwerks Ø Jahresertrag in kWh (Norddeutschland) Ø Jahresertrag in kWh (Süddeutschland) Ersparnis bei 35 Cent/kWh
300 Wp 230–260 kWh 250–290 kWh ca. 80–100 € pro Jahr
800 Wp (Maximalleistung erlaubt) 450–550 kWh 500–650 kWh ca. 160–220 € pro Jahr
Experten-Tipp: In sonnigen Regionen kann sich die Leistung um bis zu 20 % erhöhen!

3. Lohnt sich ein Balkonkraftwerk finanziell?

Ein Balkonkraftwerk lohnt sich dann, wenn die Einsparungen die Anschaffungskosten innerhalb eines sinnvollen Zeitraums übersteigen.

Kosten & Amortisation

 

Leistung Kosten (inkl. Zubehör) Jährliche Ersparnis Amortisationszeit
300 Wp ca. 500 € ca. 80–100 € 5–6 Jahre
800 Wp ca. 800 € ca. 160–220 € 4–5 Jahre
  • Nach der Amortisation produziert das Balkonkraftwerk fast kostenlosen Strom.
  • Die Lebensdauer eines Balkonkraftwerks beträgt 20–25 Jahre – es lohnt sich langfristig!
Experten-Tipp: 600-Watt-Anlagen haben das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, da sie die maximal erlaubte Leistung nutzen.

4. Wie kann man den Eigenverbrauch optimieren?

Da ein Balkonkraftwerk nur dann Geld spart, wenn der Strom direkt verbraucht wird, sind einige Maßnahmen sinnvoll:

  • Große Verbraucher tagsüber nutzen: Waschmaschine, Geschirrspüler & Laptops während der Sonnenstunden einschalten.
  • Zeitschaltuhren & smarte Steckdosen nutzen: Geräte gezielt steuern.
  • Kleingeräte (Router, Fernseher, Kühlschrank) direkt versorgen: Diese verbrauchen permanent Strom.
Experten-Tipp: Falls dein Verbrauch niedrig ist, kann sich ein kleiner Batteriespeicher lohnen, um überschüssigen Strom zu nutzen.

5. Welche Module & Wechselrichter sind am besten?

 

Technologie Vorteile Nachteile
Monokristalline Solarmodule Höchster Wirkungsgrad, ideal für wenig Platz Teurer als polykristalline Module
Polykristalline Solarmodule Günstiger, robust Weniger effizient bei wenig Licht
Mikro-Wechselrichter Höhere Erträge bei Teilverschattung Leicht teurer als String-Wechselrichter
String-Wechselrichter Günstig & bewährt Leistungseinbußen bei Verschattung einzelner Module
Experten-Tipp: Falls dein Balkon teilweise verschattet ist, solltest du Mikro-Wechselrichter mit MPPT-Technologie verwenden.

6. Gesetzliche Vorgaben & zukünftige Entwicklungen

Was ist erlaubt?

  • Maximal 600 W Einspeisung in Deutschland erlaubt (Stand 2024)
  • Meldung beim Netzbetreiber notwendig
  • Eintrag ins Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur erforderlich

Zukünftige Entwicklungen:

  • Die EU plant eine Anhebung der Einspeisegrenze auf 800 W – Deutschland könnte dies bald übernehmen!
  • Neue Förderprogramme für Balkonkraftwerke in einigen Bundesländern (z. B. Bayern, NRW).
Experten-Tipp: Falls die 800-W-Regel kommt, kann es sinnvoll sein, jetzt schon eine größere Anlage mit drosselbarem Wechselrichter zu kaufen!

7. Netzverträglichkeit & Sicherheit

Schuko- oder Wieland-Stecker?

  • Schuko-Stecker sind weit verbreitet & einfach anschließbar.
  • Wieland-Stecker bieten mehr Sicherheit, sind aber teuer & nicht zwingend vorgeschrieben.

Belastung des Stromnetzes

  • Balkonkraftwerke entlasten eher das Stromnetz, da sie primär Eigenstrom liefern.
  • Viele kleine Einspeisungen sind unproblematisch, solange der Netzbetreiber informiert ist.
Experten-Tipp: Falls dein Stromzähler rückwärts läuft, solltest du einen modernen Zweirichtungszähler beantragen!

8. Fazit: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

  • Ja, wenn du Eigenstrom nutzen möchtest & langfristig sparen willst.
  • Ja, wenn dein Balkon gut ausgerichtet ist (Süd-, Südwest-, Südostlage).
  • Ja, wenn du in einer Mietwohnung lebst & flexibel bleiben möchtest.
Unser Fazit:
Ein Balkonkraftwerk amortisiert sich je nach Modell innerhalb von 4–6 Jahren und spart langfristig Stromkosten. Es ist eine sinnvolle Investition für umweltbewusste Haushalte und lohnt sich besonders in Regionen mit hohen Strompreisen.

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