Einen Kompost anlegen ist für jeden Gärtner ein wichtiger Schritt zu eigenem Humus.

Kompost anlegen: Die wichtigsten Dos & Don’ts

Last Updated: 23. März 2025

Kompost anlegen: ein gut angelegter Kompost ist Gold für den Garten – er liefert wertvollen Humus, verbessert die Bodenqualität und reduziert Abfall auf natürliche Weise. Doch nicht alles gehört auf den Kompost, und auch die richtige Schichtung ist entscheidend.

In diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Dos & Don’ts beim Kompost anlegen, welche Materialien sich eignen und wie du Fehler vermeidest, um schnell und effektiv hochwertigen Kompost zu erhalten.

1. Warum lohnt es sich, Kompost anzulegen?

  • Nährstoffreiche Erde – verbessert das Wachstum von Gemüse und Blumen.
  • Kostenlose Alternative zu Kunstdünger – spart Geld und schont die Umwelt.
  • Bodenverbesserung – fördert die Wasserspeicherung und verhindert Erosion.
  • Nachhaltigkeit – reduziert organischen Abfall und schließt natürliche Kreisläufe.
Experten-Tipp: Komposterde speichert Feuchtigkeit besonders gut, was in heißen Sommern den Wasserbedarf im Garten reduziert.

2. Die wichtigsten Dos: So kannst du einen perfekten Kompost anlegen

1. Den richtigen Standort wählen

Ein guter Kompostplatz sorgt für einen schnellen Rotteprozess und reduziert unangenehme Gerüche.

  • Halbschattig und windgeschützt – zu viel Sonne trocknet den Kompost aus, zu viel Schatten verlangsamt die Verrottung.
  • Direkter Bodenkontakt – fördert die Aktivität von Mikroorganismen und Regenwürmern.
  • Nicht zu nah an Gebäuden – verhindert Geruchsprobleme und Schädlingsbefall.
  • Nicht unter Bäumen platzieren – Wurzeln könnten sich in den Kompost hineinwachsen und Nährstoffe entziehen.
Experten-Tipp: Falls du nur wenig Platz hast, sind Wurmkomposter oder Bokashi-Systeme für Küchenabfälle eine großartige Alternative.

2. Die richtige Mischung aus „Grün“ und „Braun“ einhalten

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen stickstoffreichen und kohlenstoffreichen Materialien ist entscheidend.

  • Grüne Materialien (stickstoffreich):

    • Frische Gartenabfälle (Gras, Pflanzenschnitt)
    • Gemüse- und Obstreste (auch Schalen von Kartoffeln, Bananen)
    • Kaffeesatz und Teebeutel (ohne Plastikanteile)
  • Braune Materialien (kohlenstoffreich):

    • Gehölzschnitt und trockene Blätter
    • Eierkartons, Papierschnipsel (unbedruckt)
    • Stroh und Heu
Experten-Tipp: Das optimale Verhältnis ist etwa 2:1 (Braun zu Grün), damit der Kompost weder fault noch austrocknet.

3. Den Kompost regelmäßig umsetzen

  • Alle vier bis sechs Wochen mit einer Mistgabel umschichten.
  • Sauerstoff fördert die Rotte und verhindert unangenehme Gerüche.
  • Falls der Kompost zu feucht ist: Mehr braune Materialien wie Holzhäcksel oder Karton zugeben.
Experten-Tipp: Wer es besonders schnell möchte, kann Kompostbeschleuniger oder Brennnesseljauche als natürlichen Aktivator nutzen.

4. Die richtige Feuchtigkeit halten

  • Der Kompost sollte feucht, aber nicht nass sein – ideal ist die Konsistenz eines ausgedrückten Schwamms.
  • Ist der Kompost zu trocken, kann man ihn mit Wasser oder frischem Rasenschnitt befeuchten.
  • Ist der Kompost zu nass, helfen trockenes Laub oder Häckselgut, um ihn aufzulockern.
Experten-Tipp: Falls es viel regnet, kann eine Plane oder ein Deckel helfen, den Feuchtigkeitsgehalt zu regulieren.

3. Biologische Prozesse: Was passiert im Kompost?

  • Mikroorganismen und Bakterien zersetzen organische Stoffe in Humus.
  • Pilze und Actinobakterien sind wichtig für die Zersetzung von Holz und Papier.
  • Regenwürmer und Asseln beschleunigen den Rotteprozess und lockern den Kompost auf.
Experten-Tipp: Wer Holzkohle (Terra Preta) untermischt, fördert die Mikrobenaktivität und verbessert langfristig die Bodenqualität.

4. Die größten Don’ts: Diese Fehler solltest du vermeiden

1. Keine gekochten Speisereste oder tierischen Produkte auf den Kompost werfen

Fleisch, Fisch, Milchprodukte oder gekochte Essensreste ziehen Ratten und Ungeziefer an.

Lösung: Diese Abfälle lieber in die Biotonne oder eine Wurmkiste geben.

2. Chemisch behandelte Pflanzen oder Unkrautsamen vermeiden

Pflanzen mit Pestiziden oder Samen von Unkraut können sich im Garten verbreiten.

Lösung: Unkrautreste nur in den heißen Mittelschichten eines gut gepflegten Komposts entsorgen.

5. Jahreszeitliche Anpassungen beim Kompostieren

Frühling und Sommer:

  • Regelmäßiges Umschichten fördert schnelles Verrotten.
  • Mehr feuchte Materialien (z. B. Rasenschnitt) zugeben.

Herbst:

  • Perfekte Zeit, um Laub zu kompostieren – am besten mit grünen Materialien mischen.

Winter:

  • Kompost wird langsamer, aber sollte nicht einfrieren – eine dicke Schicht Mulch oder Stroh kann helfen.
Experten-Tipp: Ein Thermokomposter hält die Temperatur konstant und beschleunigt den Kompostierungsprozess auch im Winter.

6. Nachhaltige Alternativen für kleine Gärten und Balkone

  • Wurmkomposter sind ideal für kleine Haushalte – sie setzen organische Abfälle in nährstoffreichen Wurmhumus um.
  • Bokashi-Kompost fermentiert Küchenreste ohne Geruchsbildung – perfekt für Balkone und Wohnungen.
  • Hochbeet-Kompostierung ist eine platzsparende Methode, organisches Material direkt in Hochbeeten zu vergraben und so den Boden langfristig zu verbessern.
Experten-Tipp: Falls du wenig Platz hast, kann ein Wurmkomposter in der Küche eine großartige Lösung sein.

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