Thermografie für Haus und Photovoltaikanlage vom Experten hilft Energie zu sparen.

Thermografie für Haus und Photovoltaikanlage: Energieverluste erkennen und beheben

Last Updated: 27. März 2025

1. Einleitung

Die Thermografie ist eine bewährte Methode, um Wärmeverluste in Gebäuden sichtbar zu machen und Defekte an Photovoltaikanlagen frühzeitig zu erkennen. Mithilfe von Wärmebildkameras lassen sich Schwachstellen aufdecken, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind.

Warum ist Thermografie wichtig?

Ein schlecht gedämmtes Haus verliert viel Energie durch Wärmebrücken, undichte Fenster oder unzureichende Isolierung. Diese Energieverluste treiben nicht nur die Heizkosten in die Höhe, sondern belasten auch die Umwelt. Eine Thermografie kann aufzeigen, wo Handlungsbedarf besteht, um das Gebäude energieeffizienter zu machen.

Auch Photovoltaikanlagen profitieren von einer regelmäßigen Thermografie. Defekte Module, sogenannte Hotspots oder fehlerhafte Verkabelungen können den Ertrag der Solaranlage mindern. Durch eine frühzeitige Analyse mit Wärmebildtechnik lassen sich solche Probleme erkennen und beheben, bevor größere Schäden entstehen.

Vorteile der Thermografie auf einen Blick:

  • Energieverluste reduzieren: Wärmebrücken und schlechte Dämmung erkennen
  • Heizkosten senken: Gezielte Sanierungsmaßnahmen planen
  • PV-Anlagen optimieren: Defekte Module und Hotspots aufspüren
  • Werterhalt der Immobilie sichern: Schäden frühzeitig erkennen
  • Umweltfreundlicher leben: Energieeffizienz steigern und CO₂-Emissionen senken

Die Thermografie ist ein wertvolles Werkzeug für Hausbesitzer und PV-Anlagenbetreiber, um langfristig Energiekosten zu senken und die Effizienz zu maximieren. Im nächsten Abschnitt erfährst du, wie die Thermografie bei Häusern funktioniert und welche typischen Schwachstellen analysiert werden können.

2. Thermografie für Häuser – Energieverluste sichtbar machen

Ein Großteil der Heizenergie geht in vielen Wohnhäusern unbemerkt verloren – durch undichte Fenster, unzureichend gedämmte Außenwände oder Wärmebrücken. Diese versteckten Schwachstellen sind mit bloßem Auge kaum erkennbar, lassen sich jedoch mit Wärmebildkameras gezielt aufspüren. Die Gebäude-Thermografie hilft dabei, Energieverluste sichtbar zu machen und gezielte Sanierungsmaßnahmen zu planen.

2.1 Wie funktioniert die Thermografie bei Gebäuden?

Die Thermografie basiert auf der Messung der Infrarotstrahlung, die jedes Objekt entsprechend seiner Temperatur abgibt. Eine Wärmebildkamera wandelt diese Strahlung in Farbbilder um, auf denen verschiedene Temperaturbereiche sichtbar werden:

Rote und gelbe Bereiche zeigen warme Oberflächen an (mögliche Wärmeverluste).
Blaue und violette Bereiche stehen für kalte Zonen (oft gut gedämmte Bereiche).

Ablauf einer Thermografie-Untersuchung:

  • 1
    Vorbereitung: Das Gebäude sollte vor der Messung gut beheizt werden, um Temperaturunterschiede besser erkennen zu können.
  • 2
    Aufnahme: Die Wärmebildkamera wird außen und innen auf kritische Stellen gerichtet.
  • 3
    Auswertung: Die Thermografie-Bilder werden analysiert, um Wärmeverluste, Undichtigkeiten und Dämmfehler zu identifizieren.

Mithilfe dieser Technik können Experten Schwachstellen aufdecken, die für hohe Heizkosten und ein schlechtes Wohnklima verantwortlich sind.

2.2 Häufige Wärmebrücken und deren Ursachen

Wärmebrücken sind Bereiche im Gebäude, an denen die Wärme schneller nach außen entweicht als in anderen Bereichen. Dies führt zu hohem Energieverlust, unangenehmem Raumklima und in manchen Fällen sogar zu Schimmelbildung.

Typische Wärmebrücken:

  • Fenster und Türen: Ungenügend gedämmte Rahmen oder undichte Dichtungen.
  • Dach und Außenwände: Fehlende oder schlecht verlegte Dämmung.
  • Balkone und Erker: Direkte Verbindung nach außen ohne thermische Trennung.
  • Kellerdecken und Bodenplatten: Kälte dringt von unten ins Haus.
  • Anschlüsse zwischen Wänden und Decken: Schwachstellen in der Bausubstanz.

Folgen von Wärmebrücken:

  • Höhere Heizkosten durch unnötige Wärmeverluste
  • Kalte Wände führen zu ungemütlichem Raumklima
  • Erhöhte Schimmelgefahr durch Kondensation von Feuchtigkeit

Die Thermografie macht diese Schwachstellen sichtbar, sodass sie gezielt gedämmt oder saniert werden können.

2.3 Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Thermografie?

Eine Thermografie sollte immer unter optimalen Bedingungen durchgeführt werden, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.

  • Ideale Jahreszeit: Herbst, Winter oder kühle Frühlingsnächte
  • Optimale Temperaturdifferenz: Mindestens 10–15 °C Unterschied zwischen innen und außen
  • Kein direktes Sonnenlicht: Verfälscht die Messergebnisse
  • Windstille und trockene Bedingungen: Bessere Bildqualität

Da die Außentemperatur deutlich kälter als die Innentemperatur sein sollte, eignen sich vor allem Herbst und Winter für Thermografie-Untersuchungen.

2.4 Thermografie als Basis für energetische Sanierung

Die Gebäude-Thermografie ist ein wertvolles Hilfsmittel für Hausbesitzer, die ihre Immobilie energieeffizienter gestalten möchten. Sie liefert eine objektive Grundlage für Sanierungsentscheidungen, indem sie zeigt, wo genau Energie verloren geht.

Mögliche Sanierungsmaßnahmen nach einer Thermografie:

  • Fassadendämmung: Verbesserung der Wärmedämmung an Außenwänden
  • Fenstertausch: Austausch von Einfach- oder Zweifachverglasung gegen moderne Energiesparfenster
  • Dachdämmung: Reduktion von Wärmeverlusten über das Dach
  • Kellerdeckendämmung: Vermeidung von Kältebrücken im Fußbodenbereich
  • Abdichtung von Türen und Fenstern: Minimierung von Zugluft

Durch eine gezielte Sanierung lassen sich bis zu 30 % Heizkosten einsparen, was sich langfristig sowohl finanziell als auch ökologisch lohnt.

3. Thermografie für Photovoltaikanlagen – Defekte frühzeitig erkennen

Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenenergie in Strom um – doch Defekte und Leistungsprobleme bleiben oft lange unbemerkt. Kleine Schäden an den Solarmodulen oder in der Verkabelung können die Effizienz der gesamten Anlage mindern und langfristig zu Ertragsausfällen führen.

Mit einer Thermografie-Untersuchung lassen sich Fehler schnell und zuverlässig erkennen. Wärmebildkameras zeigen Temperaturunterschiede auf, die auf fehlerhafte Module, Hotspots oder defekte Zellen hinweisen können.

3.1 Warum lohnt sich Thermografie für PV-Anlagen?

Eine regelmäßige Thermografie kann die Leistung und Lebensdauer einer Solaranlage erheblich verbessern. Durch die frühzeitige Erkennung von Fehlern lassen sich Ertragsverluste verhindern und teure Reparaturen vermeiden.

  • Erkennung von Hotspots: Überhitzte Zellen können die Leistung der gesamten Anlage beeinträchtigen.
  • Identifikation defekter Module: Schäden an einzelnen Modulen oder Glasbrüchen werden sichtbar.
  • Prüfung der Verkabelung: Thermografie kann fehlerhafte Anschlüsse oder überhitzte Kontakte aufdecken.
  • Wirtschaftliche Vorteile: Weniger Leistungsausfälle und höhere Erträge durch eine intakte Anlage.

Durch den Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras können große PV-Anlagen auf Dächern oder Freiflächen besonders effizient untersucht werden.

3.2 Häufige Probleme: Hotspots, Zellschäden, Verkabelungsfehler

Solaranlagen sind das ganze Jahr über verschiedenen Belastungen ausgesetzt. Hitze, Kälte, Schnee, Verschmutzungen und mechanische Belastungen können zu unsichtbaren Schäden führen, die den Ertrag mindern.

  • Hotspots – Gefährliche Wärmestaus auf den Modulen

    • Entstehen durch Teilverschattung, Schmutz oder defekte Zellen
    • Führen zu lokaler Überhitzung, die die Module langfristig beschädigen kann
    • Erhöhen das Risiko für frühzeitigen Leistungsverlust oder gar Modulbrand
  • Zellschäden – Risse oder Mikrorisse in den Modulen

    • Treten oft nach starkem Wind, Hagel oder Produktionsfehlern auf
    • Können zu Leistungsverlusten führen, da einzelne Zellen nicht mehr korrekt arbeiten
    • Werden durch Thermografie sichtbar, da betroffene Zellen weniger Strom produzieren und kühler bleiben
  • Verkabelungsfehler – Defekte Steckverbindungen und elektrische Störungen

    • Überhitzte Kabel oder Anschlüsse können zu Energieverlusten führen
    • Fehlerhafte String-Verschaltungen oder lockere Kontakte können gefährlich sein
    • Eine Thermografie deckt überlastete oder fehlerhafte Leitungen zuverlässig auf

Thermografie macht diese Probleme sichtbar, bevor sie zu kostspieligen Schäden führen.

3.3 Thermografie für Solaranlagen: Höhere Effizienz durch Früherkennung

Die regelmäßige Inspektion per Wärmebildkamera stellt sicher, dass eine Photovoltaikanlage optimal arbeitet.

Ablauf einer Thermografie-Untersuchung für PV-Anlagen:

  • 1
    Planung & Vorbereitung: Ideale Bedingungen sind sonnige Tage mit hoher Einstrahlung.
  • 2
    Wärmebildaufnahme: Wärmebildkameras werden auf die Module gerichtet oder per Drohne aufgenommen.
  • 3
    Analyse der Bilder: Auffällige Temperaturmuster werden ausgewertet und dokumentiert.
  • 4
    Maßnahmen ergreifen: Defekte Module oder fehlerhafte Verkabelungen werden repariert.

Eine gut gewartete PV-Anlage liefert maximalen Ertrag und amortisiert sich schneller.

Hinweis: Durch eine professionelle Thermografie können Betreiber bis zu 10 % mehr Leistung aus ihrer Solaranlage herausholen!

4. Kosten & Durchführung einer Thermografie

Die Thermografie ist eine effektive Methode, um Wärmeverluste an Gebäuden und Defekte an PV-Anlagen sichtbar zu machen. Doch wie viel kostet eine solche Untersuchung? Lohnt es sich, eine Wärmebildkamera selbst zu nutzen, oder sollte man einen Experten beauftragen? Und gibt es Förderprogramme, die die Kosten reduzieren?

4.1 Was kostet eine Thermografie für Haus oder PV-Anlage?

Die Kosten für eine Thermografie hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Art des Gebäudes (Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Gewerbeimmobilie)
  • Größe der PV-Anlage (Dachinstallation oder große Freiflächenanlage)
  • Umfang der Untersuchung (nur Außenaufnahmen oder auch Innenräume)
  • Einsatz von Drohnen (bei schwer zugänglichen PV-Anlagen)

Durchschnittliche Kosten:

  • Thermografie für Einfamilienhaus: 150 – 500 €
  • Thermografie für Mehrfamilienhaus oder Gewerbegebäude: 500 – 1.500 €
  • Thermografie für Photovoltaikanlage: 200 – 800 €, je nach Größe

Oft werden Thermografie-Untersuchungen als Paket mit Beratung angeboten, sodass neben den Wärmebildern auch konkrete Handlungsempfehlungen für Sanierungsmaßnahmen enthalten sind.

4.2 Selbst durchführen oder Experten beauftragen?

Viele Wärmebildkameras für den Heimgebrauch sind inzwischen erschwinglich – doch lohnt sich eine eigene Anschaffung?

Thermografie selbst durchführen

  • Günstigere Lösung auf lange Sicht (ab ca. 300 – 1.500 € für eine Kamera)
  • Flexible Nutzung für wiederholte Messungen (z. B. nach Sanierungsmaßnahmen)
  • Erfahrung nötig, um korrekte Messwerte zu erhalten

  • Geringere Messgenauigkeit bei günstigen Geräten

Empfohlen für: Technikaffine Hausbesitzer, die Wärmeverluste über einen längeren Zeitraum analysieren möchten.

Thermografie durch Experten

  • Höhere Messgenauigkeit durch professionelle Geräte
  • Fundierte Auswertung & Beratung
  • Einmalige Kosten, ohne eigene Ausrüstung anschaffen zu müssen
  • Höhere Kosten pro Untersuchung

Empfohlen für: Hausbesitzer, die eine einmalige Analyse für eine Sanierung benötigen oder PV-Anlagenbetreiber, die regelmäßige Checks durchführen möchten.

Fazit:

  • Wer die Thermografie nur einmalig benötigt, fährt mit einem Experten günstiger.
  • Bei wiederholten Untersuchungen kann eine eigene Wärmebildkamera sinnvoll sein.

4.3 Gibt es Fördermöglichkeiten für Thermografie-Untersuchungen?

Ja, in Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme und Zuschüsse für Thermografie-Untersuchungen – besonders wenn diese im Rahmen einer energetischen Sanierung oder einer Energieberatung erfolgen.

Förderprogramme für Gebäude-Thermografie:

  • BAFA-Förderung für Energieberatung – Thermografie kann als Teil der Energieberatung für Wohngebäude gefördert werden.
  • KfW-Förderprogramme für energetische Sanierung – Wird eine Sanierung auf Basis der Thermografie durchgeführt, können Fördermittel oder günstige Kredite beantragt werden.
  • Regionale Förderungen – Viele Bundesländer, Städte oder Energieversorger bieten lokale Zuschüsse für Thermografie-Untersuchungen an.

Förderungen für PV-Anlagen-Thermografie:

  • Förderprogramme von Energieversorgern – Manche Netzbetreiber unterstützen regelmäßige PV-Checks.
  • Steuerliche Vorteile – Wartungskosten für Photovoltaikanlagen können unter bestimmten Bedingungen steuerlich absetzbar sein.
Tipp: Vor einer Thermografie lohnt es sich, bei der KfW, BAFA oder dem örtlichen Energieversorger nach aktuellen Förderprogrammen zu fragen!

Fazit zum Thema Kosten & Durchführung

  • Eine Thermografie für ein Haus kostet zwischen 150 und 500 €, eine Untersuchung einer PV-Anlage 200 bis 800 €.
  • Für einmalige Analysen lohnt sich ein Experte, für regelmäßige Checks kann sich eine eigene Wärmebildkamera auszahlen.
  • Verschiedene Förderprogramme können helfen, die Kosten zu reduzieren – besonders bei einer geplanten Sanierung.

5. Auswahl der richtigen Wärmebildkamera

Wer eine Thermografie selbst durchführen möchte, benötigt eine geeignete Wärmebildkamera. Doch nicht alle Geräte liefern gleich gute Ergebnisse – die Auswahl reicht von einfachen Einsteiger-Modellen bis hin zu hochprofessionellen Kameras für präzise Messungen.

In diesem Abschnitt erfährst du, worauf es beim Kauf ankommt und welche Modelle sich besonders für Hausbesitzer und PV-Anlagenbetreiber eignen.

5.1 Wichtige Kriterien für den Kauf einer Wärmebildkamera

Beim Kauf einer Wärmebildkamera spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die über die Bildqualität und Aussagekraft der Messungen entscheiden:

  • 1. Auflösung des Sensors (Thermische Bildqualität)

    • Günstige Modelle: 80 × 60 oder 120 × 90 Pixel → Geringe Detailschärfe
    • Mittelklasse: 160 × 120 bis 320 × 240 Pixel → Gute Erkennung von Wärmebrücken
    • Profi-Geräte: 640 × 480 Pixel oder höher → Hohe Präzision für Gebäude- und PV-Analysen
  • 2. Temperaturbereich & Empfindlichkeit

    • Für Gebäude: -20 °C bis +150 °C reicht aus
    • Für Photovoltaikanlagen: Bis +400 °C sinnvoll, da Hotspots bis 200 °C erreichen können
    • Temperaturgenauigkeit: ±2 °C oder besser für exakte Messungen
  • 3. Display & Bedienung

    • Größere Displays (3,5 Zoll oder mehr) erleichtern die Analyse
    • Touchscreen & WLAN-Übertragung für schnelle Auswertung
    • Messpunkt-Analyse: Zeigt Temperaturwerte an bestimmten Punkten im Bild
  • 4. Speichermöglichkeiten & Software

    • Speicherung auf SD-Karte oder internem Speicher
    • Software zur detaillierten Bildanalyse & Berichterstellung
    • WiFi oder Bluetooth zur kabellosen Übertragung

5.2 Unterschiede zwischen Profi-Geräten und günstigen Modellen

Wärmebildkameras gibt es in unterschiedlichen Preisklassen – von einfachen Einsteigermodellen für 300 € bis hin zu High-End-Geräten für mehrere Tausend Euro.

Günstige Modelle (300 – 800 €)

  • Kompakt, oft als Aufsatz für Smartphones (z. B. FLIR One)
  • Für erste Analysen von Gebäuden oder kleinen PV-Anlagen
  • Niedrige Auflösung, oft nur 80 × 60 oder 120 × 90 Pixel

  • Keine präzise Temperaturmessung, weniger Details

Mittelklasse-Modelle (800 – 2.500 €)

  • Bessere Auflösung (160 × 120 bis 320 × 240 Pixel)
  • Einfache Bedienung & Farbmodi für bessere Analyse
  • Speicherung von Wärmebildern für spätere Auswertung
  • Nicht immer für große PV-Anlagen mit vielen Modulen geeignet

Profi-Geräte (2.500 – 10.000 €)

  • Sehr hohe Auflösung (ab 640 × 480 Pixel) für detaillierte Analysen
  • Präzise Temperaturmessung mit hoher Genauigkeit
  • Ideal für große Gebäude & PV-Anlagen
  • Sehr teuer und für einmalige Messungen nicht rentabel

5.3 Welche Kamera eignet sich für Hausbesitzer & Solaranlagenbetreiber?

Die Wahl der passenden Wärmebildkamera hängt davon ab, wie oft und für welche Zwecke sie genutzt wird.

Hausbesitzer (Wärmeverluste analysieren)

  • Flir C5 (ca. 600 – 900 €) → Kompakt, gut für Gebäudethermografie
  • Testo 868 (ca. 1.200 – 1.600 €) → Höhere Auflösung, ideal für Sanierungsvorbereitung

Photovoltaikanlagen-Besitzer (PV-Defekte erkennen)

  • Flir E6-XT (ca. 2.000 €) → Höhere Temperaturbereiche für Hotspots
  • Testo 872 (ca. 2.500 €) → Ideal für PV-Module, hohe Präzision
Empfehlung: Für PV-Anlagen sollten Kameras mit mindestens 320 × 240 Pixeln und bis 400 °C Messbereich genutzt werden.

Fazit: Welche Wärmebildkamera ist die richtige?

  • Für gelegentliche Hausanalysen: Flir C5 oder FLIR One (ab 600 €)
  • Für regelmäßige Gebäudethermografie: Testo 868 oder Flir E6-XT (ab 1.200 €)
  • Für professionelle PV-Analysen: Testo 872 oder hochauflösende Flir-Modelle (ab 2.500 €)

Wer nur eine einmalige Analyse benötigt, fährt oft besser mit einem Thermografie-Experten, anstatt eine eigene Kamera zu kaufen.

6. Fazit – Lohnt sich Thermografie für dein Haus oder deine PV-Anlage?

Die Thermografie ist ein leistungsstarkes Werkzeug, um Energieverluste an Gebäuden und Defekte an Photovoltaikanlagen sichtbar zu machen. Hausbesitzer können durch eine gezielte Sanierung Heizkosten senken, während Betreiber von Solaranlagen Ertragsverluste minimieren und die Lebensdauer der Module verlängern können.

Aber lohnt sich die Investition in eine Wärmebildanalyse wirklich?

Vorteile und Einsparpotenzial zusammengefasst

  • Energieeffizienz steigern:

    • Reduzierung von Heizkosten um bis zu 30 %, indem Wärmeverluste aufgedeckt werden
    • Bessere Dämmung sorgt für ein angenehmeres Wohnklima
  • Frühzeitige Erkennung von Schäden:

    • Gebäude: Wärmebrücken, undichte Fenster oder unzureichende Isolierung identifizieren
    • PV-Anlagen: Hotspots, defekte Module und fehlerhafte Verkabelung rechtzeitig entdecken
  • Kosteneinsparungen & Werterhalt der Immobilie:

    • Durch gezielte Sanierungen steigert sich die Energieeffizienz und der Immobilienwert
    • PV-Anlagen bleiben durch frühzeitige Wartung länger leistungsfähig
  • Umweltfreundlicher leben:

    • Reduzierter Energieverbrauch = weniger CO₂-Emissionen
    • Effiziente Solaranlagen liefern mehr nachhaltigen Strom

Wann ist eine Wärmebildanalyse besonders sinnvoll?

Nicht jede Immobilie oder PV-Anlage benötigt sofort eine Thermografie. Besonders lohnenswert ist die Untersuchung in folgenden Situationen:

Bei hohen Heizkosten oder auffälliger Zugluft
Falls du ständig lüften musst oder deine Heizkosten steigen, können Wärmeverluste die Ursache sein.

Vor einer Sanierung oder Modernisierung
Eine Thermografie hilft, gezielt dort zu sanieren, wo es am meisten bringt.

Nach Abschluss von Dämmmaßnahmen
Um zu prüfen, ob die Sanierung tatsächlich Wärmeverluste reduziert hat.

Bei Leistungseinbußen einer PV-Anlage
Falls der Ertrag deiner Photovoltaikanlage plötzlich sinkt, kann eine Thermografie versteckte Defekte aufdecken.

Regelmäßige Wartung für PV-Anlagenbetreiber
Große PV-Anlagen sollten jährlich geprüft werden, um Ertragsverluste zu vermeiden.

Empfehlung: Für Hausbesitzer reicht oft eine einmalige Thermografie vor einer Sanierung aus. Betreiber von Solaranlagen profitieren von regelmäßigen Inspektionen.

Nächste Schritte für mehr Energieeffizienz

Wenn du deine Energiekosten senken und Schäden frühzeitig erkennen möchtest, sind folgende Schritte sinnvoll:

Für Hausbesitzer:

  • Energieberater oder Thermografie-Experten kontaktieren
  • Wärmebildanalyse im Winter oder bei optimalen Bedingungen durchführen
  • Ergebnisse auswerten & gezielt sanieren

Für Photovoltaikanlagen-Besitzer:

  • PV-Anlage regelmäßig durch Thermografie prüfen (z. B. alle 1–2 Jahre)
  • Bei Leistungseinbußen oder Moduldefekten sofort Maßnahmen ergreifen
  • Ggf. Förderung für Inspektionen oder Wartung nutzen

Eine Thermografie ist keine einmalige Investition, sondern eine langfristige Optimierungsmöglichkeit – für geringere Energiekosten, eine bessere Umweltbilanz und eine höhere Effizienz deines Hauses oder deiner Solaranlage.

Fazit: Lohnt sich eine Thermografie?

Ja – wenn du Energie sparen oder deine PV-Anlage optimal betreiben willst!

  • Hausbesitzer profitieren durch niedrigere Heizkosten & gezielte Sanierung.
  • PV-Anlagenbetreiber sichern sich langfristig höhere Erträge & verhindern Schäden.

Ob du dich für einen Experten entscheidest oder selbst eine Wärmebildkamera nutzt – mit einer Thermografie erhältst du wertvolle Einblicke, die dir helfen, Energieverluste und Defekte frühzeitig zu erkennen.

FAQ – Häufige Fragen zur Thermografie

Der ideale Zeitpunkt für eine Thermografie-Untersuchung hängt davon ab, ob es sich um ein Gebäude oder eine PV-Anlage handelt:

  • Gebäudethermografie: Winter oder kühle Herbst-/Frühlingstage, da der Temperaturunterschied zwischen innen und außen mindestens 10–15 °C betragen sollte.
  • Photovoltaikanlagen-Thermografie: Sonnige Tage mit hoher Einstrahlung, um Hotspots und defekte Module besser erkennen zu können.

Für eine präzise Messung sollten folgende Temperaturdifferenzen gegeben sein:

  • Für Gebäude: Mindestens 10–15 °C Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur.
  • Für PV-Anlagen: Ein starker Sonnentag mit mindestens 600 W/m² Einstrahlung sorgt für optimale Messbedingungen.

Ja, grundsätzlich ist das möglich. Es gibt mittlerweile günstige Wärmebildkameras für Smartphones, die erste Analysen ermöglichen. Allerdings haben diese Kameras oft eine niedrige Auflösung, sodass kleine Wärmebrücken oder feine Hotspots an PV-Modulen schwer zu erkennen sind.

Für eine professionelle und exakte Analyse lohnt es sich, einen Experten mit einer hochauflösenden Kamera zu beauftragen.

Die Kosten variieren je nach Art der Untersuchung:

  • Einfamilienhaus: 150 – 500 €
  • Mehrfamilienhaus/Gewerbegebäude: 500 – 1.500 €
  • PV-Anlage: 200 – 800 €, je nach Größe

Einige Anbieter bieten Paketpreise inkl. Beratung an, die sich vor einer energetischen Sanierung lohnen können.

Ja, in Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme:

Für Gebäude:

  • BAFA-Förderung für Energieberatung, in der auch eine Thermografie enthalten sein kann
  • KfW-Förderprogramme für Sanierung, wenn Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz ergriffen werden

Für PV-Anlagen:

  • Teilweise Förderungen durch Netzbetreiber oder Energieversorger
  • Wartungskosten können unter Umständen steuerlich geltend gemacht werden

Es lohnt sich, vor der Beauftragung eines Experten nach regionalen Förderprogrammen zu suchen!

Günstige Wärmebildkameras (z. B. Smartphone-Adapter wie FLIR One) können für erste Analysen hilfreich sein, haben aber oft:

❌ Geringe Auflösung, wodurch kleine Temperaturunterschiede schwer erkennbar sind
❌ Fehlende Temperaturkalibrierung, was zu ungenauen Messwerten führen kann
❌ Begrenzten Messbereich, oft nicht für PV-Anlagen geeignet

💡 Empfehlung: Für gelegentliche Hauschecks kann ein Modell ab 800–1.500 € ausreichend sein, für PV-Checks sollten Geräte mit höherer Auflösung und größerem Temperaturbereich genutzt werden.

Ja, eine Thermografie kann direkt nach Fertigstellung eines Neubaus durchgeführt werden, um:

  • Fehler in der Dämmung frühzeitig zu entdecken
  • Mängel vor Ablauf der Gewährleistung zu dokumentieren
  • Die Luftdichtheit des Gebäudes zu überprüfen

Besonders nach einer Passivhaus- oder KfW-Effizienzhaus-Bauweise kann eine Thermografie helfen, Schwachstellen zu finden, bevor sie zum Problem werden.

Für private Dachanlagen reicht oft eine Kontrolle alle 3–5 Jahre, sofern keine Auffälligkeiten wie Ertragsverluste auftreten.

Für größere Anlagen (z. B. Gewerbe oder Solarparks) empfiehlt sich eine jährliche Kontrolle, um Leistungsverluste und Defekte frühzeitig zu erkennen.

Ja, die Thermografie kann indirekt Hinweise auf Schimmelrisiken liefern:

  • Kalte Wandbereiche deuten auf Wärmebrücken hin, an denen Feuchtigkeit kondensieren kann.
  • Besonders problematisch sind Außenwandecken, Fensterlaibungen und Dachbereiche.

Die Thermografie zeigt jedoch nur die Temperaturverhältnisse, nicht den tatsächlichen Schimmelbefall. Für eine genaue Schimmelanalyse sind Feuchtigkeitsmessungen erforderlich.

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