Schnell & sicher bohren: Welcher Bohrer für welches Material?

Last Updated: 23. März 2025

Bohren ist eine der wichtigsten Tätigkeiten für Heimwerker und Profis. Doch wer das falsche Werkzeug nutzt, riskiert beschädigte Oberflächen, unsaubere Bohrlöcher oder abgebrochene Bohrer. Die Alternative zum Bohren – kleben.

In diesem Ratgeber erfährst du genau, welcher Bohrer für welches Material geeignet ist und wie du schnell & sicher bohrst, ohne Schäden zu riskieren.

1. Welche Bohrertypen gibt es? – Die wichtigsten Varianten im Überblick

Je nach Material benötigst du einen spezifischen Bohrer. Hier sind die wichtigsten Bohrerarten und ihre Einsatzbereiche:

Bohrertyp	Geeignet für	Merkmale
Metallbohrer (HSS-Bohrer)	Metall, Blech, Aluminium, Edelstahl	Spitze meist geschliffen, spiralförmige Rillen für Späneabtransport
Holzbohrer	Weichholz, Hartholz, Spanplatten	Zentrierspitze für exakten Ansatz, seitliche Schneiden
Steinbohrer	Beton, Mauerwerk, Ziegel	Hartmetall-Spitze, verstärkter Schaft
Glas- & Fliesenbohrer	Glas, Fliesen, Keramik	Spezielle Schneidkante, oft mit Diamantbeschichtung
Forstnerbohrer	Präzise Löcher in Holz (z. B. für Scharniere)	Flache Schneiden, ideal für saubere Bohrungen
SDS-Bohrer	Beton, Stein, Mauerwerk (mit Bohrhammer)	SDS-Aufnahme für starke Schlagkraft

Tipp: Falls du häufig in verschiedenen Materialien bohrst, lohnt sich ein Bohrer-Set mit mehreren Varianten.

2. Schnell & sicher bohren – So vermeidest du Fehler

1. Das richtige Drehmoment & die passende Drehzahl einstellen

Metall: Niedrige Drehzahl, hoher Druck → Vermeidet Überhitzung.
Holz: Mittlere Drehzahl, leichtes Anbohren → Reduziert Splittern.
Stein & Beton: Schlagwerk aktivieren, mittlere Drehzahl → Verhindert Bohrerbruch.

Tipp: Bei Edelstahl & harten Metallen immer mit Kühlmittel oder Schneidöl arbeiten, um Überhitzung zu vermeiden.

2. Vorbohren für präzisere Ergebnisse

Bei großen Bohrlöchern (> 8 mm) zuerst mit kleinerem Bohrer vorbohren.
Holzbohrungen mit Klebeband markieren, um Ausrisse zu vermeiden.
Fliesen mit Klebeband bekleben, um Abrutschen zu verhindern.

Tipp: Falls du ein Loch in eine empfindliche Oberfläche bohren musst, nutze eine Anschlaghilfe oder Bohrschablone für noch mehr Präzision.

3. Welche Bohreraufnahme brauche ich?

Je nach Bohrmaschine gibt es unterschiedliche Aufnahmesysteme:

Aufnahmeart	Passend für	Merkmale
Rundschaft	Standard-Bohrmaschinen	Universell, für Metall- & Holzbohrer
Sechskantschaft	Akkuschrauber, Bohrfutter	Besserer Halt, kein Durchrutschen
SDS-Plus / SDS-Max	Bohrhämmer	Starke Schlagkraft, schneller Wechsel

Tipp: Falls dein Bohrer in der Maschine durchdreht, prüfe, ob das Bohrfutter fest genug angezogen ist oder auf eine bessere Aufnahme (z. B. Sechskantschaft) gewechselt werden kann.

3. Profi-Tipps für besonders harte Materialien

Beton mit Armierung → Falls der Bohrer auf Eisen trifft, nutze einen Spezialbohrer für armierten Beton oder wechsle auf einen Metallbohrer, bevor du weiter in Beton bohrst.
Bohren in Naturstein (z. B. Granit oder Marmor) → Diamantbohrer verwenden, niedrige Drehzahl und Wasserkühlung nutzen.
Edelstahl bohren → HSS-Bohrer mit Titan- oder Kobalt-Legierung nutzen, niedrige Drehzahl & viel Schneidöl verwenden.

Tipp: Falls du in ein besonders hartes Material bohren musst, kann ein Bohrständer für maximale Kontrolle hilfreich sein.

4. Welche Bohrer sollte jeder Heimwerker haben?

Falls du eine Grundausstattung suchst, sind diese Bohrer unverzichtbar:

Holzbohrer-Set (Ø 3–10 mm) – Für Möbelbau & Holzbearbeitung.
Metallbohrer-Set (HSS-TiN oder HSS-Co) – Für Metall & Edelstahl.
Steinbohrer-Set (Ø 4–12 mm) – Für Beton & Mauerwerk.
Fliesenbohrer & Glasbohrer – Für präzise Arbeiten in Fliesen oder Glas.
Universalbohrer / Multimaterialbohrer – Falls du oft verschiedene Materialien bohrst.

Tipp: Falls du SDS-Bohrer brauchst, achte darauf, dass sie zur Aufnahme deines Bohrhammers passen (SDS-Plus oder SDS-Max).